Montag, 19. August 2013

Berufsschule Tag 1 - Stundenplan, botanische Namen und binäre Nomenklatur

Montag, 19.08.2013

Heute war mein erster Tag in der Berufsschule. Wir sind 16 Auszubildende. 15 angehende Floristinnen und ein angehender Florist. Alle haben einen netten Eindruck gemacht. Auch unser Lehrer.

Wir haben unseren Stundenplan bekommen und werden jeden Montag und jeden dritten Dienstag Unterricht haben. Ein Unterrichtstag gliedert sich in 9 Stunden von jeweils 45 Minuten. Die 7. Stunde ist grundsätzlich Mittagspause und zwischen der 2. und 3. Stunde so wie der 4. und 5. Stunde gibt es eine 15-minütige Pause. Der Unterricht wird bevorzugt als Doppelstunde erteilt und wir einigten uns auf die Kürzung der Mittagspause um 15 Minuten. Daraus ergeben sich folgende Zeiten:

1. Doppelstunde von 8:00 bis 9:30 Uhr
Kleine Pause von 9:30 bis 9:45 Uhr
2. Doppelstunde von 9:45 bis 11:15 Uhr
Kleine Pause von 11:15 bis 11:30 Uhr
3. Doppelstunde von 11:30 bis 13:00 Uhr
Mittagspause von 13:00 bis 13:30 Uhr
4. Doppelstunde von 13:30 bis 15:00 Uhr

An den Montagen werden wir in den ersten drei Doppelstunden berufsbezogenen Unterricht haben und danach in der vierten Doppelstunde klassischen Schulunterricht. Am Dienstag findet nur berusbezogener Unterricht statt. Der berufsbezogene Unterricht gliedert sich in vier Lerngebiete. Lerngebiet 1 ist die betriebliche Organisation. Lerngebiet 2 ist die Pflanzenkunde(quasi Biologie für Floristen). Lerngebiet 3 ist die Gestaltungslehre(quasi Kunstunterricht für Floristen). Lerngebiet 4 ist BWL für Floristen.

Am Montag soll vormittags von den 6 Einzelstunden 1 im Lerngebiet 1 stattfinden und 2 Stunden im Lerngebiet 4 so wie weitere 3 Stunden im Lerngebiet 2. Wie schon erwähnt ist man bestrebt in Doppelstunden zu Unterrichten und so wird wahrscheinlich im Wechsel mal 4 Stunden Lerngebiet 2 und keine Stunde im Lerngebiet 1 unterrichtet und mal 2 Stunden Lerngebiet 1 und 2 Stunden Lerngebiet 2. Am Nachmittag wie gehabt 2 Stunden klassischer Schulunterricht. Dienstags findet generell mindestens 6 Stunden Lerngebiet 3 statt. Entweder folgen dann weitere 2 Stunden Lerngebiet 3 oder wir haben 2 Stunden Lerngebiet 4. Generell sind dort 2 Stunden ünbrig, die wir für Defizite des Jahrgangs verwenden können. Jedoch natürlich nur im Rahmen der Möglichkeiten des Lehrpersonals, was Lerngebiet 3 und 4 bedeutet. Wobei man auch Lerngebiet 4 vom Montag in diese Zeit verlegen kann und dann am Montag statt dem regulären Lerngebiet 4 Lehrpersonal für die Lerngebiete 1, 2 und 4 freimacht.

So viel also zum organisatorischen Teil. Inhaltlich lernten wir heute die binäre Nomenklatur kennen und damit die botanischen Namen.

Binäre Nomenklatur bedeutet auf deutsch übersetzt zweiteilige Namensgebung. Die binäre Nomenklatur wurde von Carl von Linné eingeführt. Er wollte damit Ordnung in die Pflanzennamen bringen und sicherstellen, dass die Namen nicht so lang sind, dass sie sich keiner mehr merken kann. Zweiteilige Namensgebung soll dabei ausdrücken, dass jede Pflanze einen Vornamen und einen Nachnamen bekommen hat. Der erste Name einer Pflanze bezeichnet die Gattung. Wenn die Pflanze ein Mensch wäre, so wäre es der Nachname. Der zweite Name bezeichnet konkret die Art und ist die Artbezeichnung. Das wäre der Vorname beim Menschen.

Pflanzen der gleichen Gattung sind sehr neh mit einander verwandt. Nehmen wir beispielsweise den Ficus(der Gummibaum und seine nächsten Verwandten). Da hätten wir unter anderen Ficus elastica (deutsch: Gummibaum), Ficus benjamina (deutsch: Birkenfeige oder Benjamini), Ficus lyrata (deutsch: Geigenkastenfeige oder Geigenfeige), Ficus deltoidea (deutsch: Distelfeige) und Ficus pumila (Kletterfeige). Alle diese Pflanzen gehören zur Gattung Ficus, weshalb ihr erster Name auch Ficus ist.

Der zweite Name beschreibt die Pflanze näher und macht sie eindeutig bestimmbar. Wenn man lateinisch und alt-griechisch kann oder wenn man weiß, was der zweite Teil des Namens übersetzt bedeutet, erfährt man dadurch etwas über die Pflanze. Geografische Angaben im Artnamen weisen auf die Herkunft der Pflanze hin. Wenn der Artname eine Farbe ist so bezieht sich das auf die Blütenfarbe oder Blattfarbe der Pflanze. Beschreibende Artnamen weisen einfach auf Eigenschaften der Pflanze hin. So zum Beispiel bei der Rosa polyantha. Polyantha bedeutet "vielblütig" und Polyantha-Rosen haben mehrere Blüten an einem Stiel.

Manchmal gibt es auch noch Sortennamen. Diese werden in Anführungszeichen gesetzt, großgeschrieben und beziehen sich meistens auf das Erscheinungsbild der Pflanze und sind stets Fantasienamen. So gibt es den Ficus benjamina und den Ficus benjamina "Starlight". Der Starlight unterscheidet sich durch seine weiß-gescheckten Blätter vom normalen Benjamini, der komplett grüne Blätter hat. Sortennamen spielen vor allem bei Schnittblumen eine große Rolle. So gibt es viele Rosen der gleichen Art in verschiedenen Farben. Um diese Rosen dennoch unterscheiden zu können arbeitet man mit Sorten.

Zum Abschluss gingen wir zu einer nahe gelegenen Gärtnerei und hatten die Aufgabe 10 Pflanzen auszusuchen von denen wir die botanischen Namen notieren. Beim nächsten Mal werden wir die Ergebnisse vergleichen und schauen, ob wir die Namen richtig abgeschrieben haben und ob es überhaupt die lateinischen Namen waren.

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