Mittwoch, 17. Januar 2018

Schachblog 2018-002

Schachblog 2018-002

Beim Üben des Läuferspiels ist mir aufgefallen, dass die von mir gewählte Variante kompliziert ist und der Mehrbauer streng genommen nicht dauerhaft gehalten werden kann, wie Max Euwe dies "vermutet", wodurch die Variante zwar ausgeglichen, aber nicht besser für Schwarz ist. Schwarz muss darauf vertrauen, dass Weiß Fehler macht oder sich darüber freuen und damit zufrieden geben, dass er gegen den Anzugsvorteil ein Remis herausholt. Eine andere Variante kommt eigentlich nicht in Frage, weil sie weniger korrekt ist, allerdings möchte ich schauen, ob eine andere Variante für mich persönlich leichter zu behandeln ist.

Oft passiert es mir, dass ich taktische Motive übersehe. Insbesondere Kombinationen, welche einer Räumung bedürfen, fallen mir nicht auf. Ein Klassiker zum Beispiel ist die Ausnutzung einer Fessel durch einen Bauernangriff. Einerseits ist mir zu wenig bewusst während des Spiels, dass der Bauer angreifen muss und andererseits übersehe ich, dass ich einen Bauern aktivieren könnte, wenn ich räumen würde. Wegen dieser Diagnose gehe ich davon aus, dass ich Zeit darauf verwenden sollte taktische Motive und die Methoden ihrer Ausnutzung zu studieren. Es sollte mir in Fleisch und Blut übergehen. Wenn man zum Beispiel eine Fessel sieht, sollte instinktiv die Frage auftauchen: Wo ist der Bauer, der die gefesselte Figur angreifen kann? Es klingt so banal, aber das funktioniert eben bei mir noch nicht, obwohl ich manchmal echt hübsche Kombinationen aufs Brett zaubere. Aber nun mal leider durch Zufall und nicht durch Können. Ein Stück weit ist auch meine Überzeugung, dass Taktik zufällig passiert, aber nein, so darf es eigentlich nicht sein. Das darf nicht der Anspruch sein. Genau so wie es nicht der Anspruch sein darf, dass Taktik nun mal auf genauer Beobachtung basiert und man mangelndes Geschick eben durch Bedenkzeit ersetzt. Grundsätzlich ist dies möglich, weshalb oft auch Anfänger taktisches Genie besitzen können, aber als Anspruch muss man andere Maßstäbe setzen, wenn man sich verbessern möchte. Taktiktraining ist tatsächlich jenes, welches ich am meisten vernachlässige. Keine typische Schwäche unter Schachspielern.

Heute habe ich eine Partie Schottisch mit Schwarz gespielt. Ich würde generell gerne meine Kenntnisse der Schottischen Partie erweitern und vertiefen, obwohl ich mit der Idee spiele Schottisch in Zukunft nicht mehr zu spielen, weil es sehr remis verdächtig ist, aber oft kleine Fehler das Ende bedeuten. Eventuell sind Schottische Gambit-Varianten eine gute Idee, um das Studium spannender zu gestalten. Wichtiger wäre eine Ausräumung von Fehlern und Irrtümern in den Hauptvarianten.

Das Manöver mit zwei Türmen auf der siebten und achten Reihe konnte ich noch nicht in Angriff nehmen. Ähnliches gilt für Spanisch. Es wäre eine Idee Spanisch für Weiß in Angriff zu nehmen. Auch wenn es vielleicht nur eine Phase ist, um später Spanisch mit Schwarz besser zu parieren.

Zusammenfassung:

Eröffnung:
- Läuferspiel, Variante finden, die mir liegt
- Läuferspiel "Haupt-Variante" tiefer lernen
- Schottisch vertiefen
- Schottische Gambit-Varianten zur Auflockerung
-- (z.B.: Göring-Gambit, Schottisches Gambit)

Taktik:
- Motive und ihre Ausnutzung kennenlernen
- aufmerksameres Spiel(!)

Strategie:
- Türme auf 7./8. Reihe

Endspiel:
- keine konkreten Lernziele

(17.01.2018)

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